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Flämische Malerei des 17. Jahrhunderts



Flandern bezeichnet den südlichen, katholisch gebliebenen Teil der Niederlande. Die politisch- konfessionelle Situation teilte das Land.
Die Stilrichtung des 17. Jahrhunderts ist der Barock, der durch die Prachtentfaltung der römischen Gegenreformation vorangetrieben wird. Im Gegensatz zu der klassizistischen Form des Barocks in Frankreich, die sich stärker an die Zeichnung hält, weist die flämische Malerei des 17. Jahrhunderts stärkere valeuristische Werte auf und konzentriert sich demnach auf die Wirkung der Farben.
Wie Nicolas Poussin auf der französischen Seite, steht Peter Paul Rubens als Hauptvertreter der flämischen Malerei. Der flämische Barock unterscheidet sich allerdings nicht nur durch seine Betonung des Kolorits von dem klassischen Barock Frankreichs, sondern auch durch seine Komposition: Die Werke sind dynamisch, oft von der Diagonale her gedacht.
Des Weiteren charakterisiert sich der flämische Barock dadurch, dass er die Einflüsse des katholischen Italiens stärker aufnimmt und verarbeitet, was beispielsweise bei Lichtregie oder Massenverteilung der Volumina nachvollziehbar wird. Tatsächlich hat Rubens bei seinem Italienaufenthalt die Werke der Renaissancekünstler kennen gelernt und studiert und diese zu einem persönlichen Stil verschmolzen, den er mit der eigenen niederländischen Tradition verbindet.
So ist die besonders virtuose Behandlung des Inkarnats, das er grün untermalte, seine persönliche Leistung; die unterschiedliche malerische Ausarbeitung verschiedener Oberflächen an sich, ist bei den Niederländern aber seit Jan van Eyck Tradition.
Auch thematisch orientiert sich die flämische Malerei am italienisch-katholischen Repertoire, während sich die holländische Malerei stärker nach dem bürgerlichen Geschmack richtet und Genredarstellungen zeigt.


Artverwandte Maler:  Portielje, Edward Antoon  


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