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Arnulf Rainer

1929 Baden bei Wien
- lebt und arbeitet in Wien und auf Schloss Vornbach


Arnulf Rainer besucht auf Wunsch der Eltern 1947-49 die Staatsgewerbeschule in Villach mit der Fachrichtung Hochbau. Nach künstlerischen Kontroversen verlässt der Künstler sowohl die Wiener Hochschule für Angewandte Kunst als auch die Wiener Akademie der Bildenden Künste 1949 innerhalb weniger Tage. Rainer bildet sich fortan autodidaktisch weiter. Durch die gestische Malerei von Jackson Pollock, Jean Paul Riopelle und Wols, die er 1951 in Paris kennenlernt, stark beeindruckt, wendet sich Rainer vom fantastischen Surrealismus ab und geht zu abstrakten Mikrostrukturen über.
Die ersten "Übermalungen", die sein gesamtes Werk begleiten werden, entstehen um 1953. In den Jahren 1956-57 finden religiöse Themen, meist Kruzifikationen, nachhaltigen Eingang in sein Werk.
Arnulf Rainer beginnt in den 1960er Jahren, nach intensiven Drogenerlebnissen und Studien in psychiatrischen Kliniken, Fotos der eigenen Physiognomie und des eigenen Körpers sowie Abbildungen alter Meister und zeitgenössischer Künstler zu übermalen. Die Untersuchungen der Körpersprache und die Frage nach der eigenen Identität manifestieren sich in den Serien der "Face Farces" und "Body Poses". Dabei ergeben sich Berührungspunkte mit dem Wiener Aktionismus.
Der Künstler Arnulf Rainer setzt sich dabei immer wieder über gesellschaftliche Tabus hinweg, nicht nur im Bereich der Erotik, sondern auch ab 1977 in der Folge der Totenmasken und Totenzeichnungen.

Auf der Biennale in Venedig vertritt Arnulf Rainer Österreich 1978 und 1980. In den 1980er Jahren kehrt Rainer, nach einer kurzen Phase von Hand- und Fingermalereien, zu religiösen Bildthemen zurück.
Der Künstler ist ab 1981 Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt erhält Arnulf Rainer im selben Jahr.
1984 findet eine große Werkschau im Centre Georges Pompidou in Paris statt. Seine künstlerische Bedeutung dokumentieren weitere Ausstellungen u.a. in den USA und Canada, die von Museumsverkäufen begleitet werden und schließlich 1989 in einer großen Retrospektive im Guggenheim Museum New York münden.
Die Eröffnung des Arnulf Rainer Museums 1993 in New York stellt einen Höhepunkt in der Würdigung seines Werkes da.
Arnulf Rainer emeritiert 1995 auf eigenen Wunsch, nachdem unbekannte Täter in seinem Atelier in der Akademie der Bildenden Künste eine Vielzahl seiner Bilder zerstören. In Anknüpfung an Übermalungen von botanischen und zoologischen Abbildungen aus Büchern des 18. und 19. Jahrhunderts, die der Künstler 1985 zu sammeln beginnt, entstehen 1996 die Serien "Blattmalerei" und "Mikrokosmos".
Arnulf Rainer zählt heute zu den wichtigsten und immer noch umstrittendsten Künstlern Österreichs.


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