1734 Sacy bei Auxerre
1806 Paris
Der Französische Romancier und Wegbereiter des Verismus und des Naturalismus Nicolas Edmonde Rétif de la Bretonne wird am 23. Oktober 1734 in Sacy bei Auxerre als Kind eines vermögenden Bauern geboren. Er erhält eine zweijährige Schulausbildung bei zwei Geistlichen, aber keine höhere Bildung. Mit 15 Jahren geht Nicolas Edmonde Rétif in die Lehre bei einem Drucker in Auxerre. Danach arbeitet er bei der "Imprimerie Royale" in Paris. Durch seinen Beruf bekommt Rétif Zugang zu den literarischen Texten seiner Zeit.
Er beginnt selbst zu schreiben und verfasst Sittenromane und Sozialutopien. Mittels einer eigenen kleinen Druckerei kann er seine Werke selbst verlegen. Später schreibt er, um Zeit zu sparen, direkt in den Setzkasten. Hierbei entstehen nicht immer qualitativ hochwertige Arbeiten. Er hinterlässt jedoch quantitativ ein enormes Vermächtnis. Sein Werk umfasst 44 Titel in 187 Bänden.
Im Jahre 1760 ändert er seinen Namen in Restif um, um auf das lateinische Verb "restare" (sich wiedersetzen) und auf das französische Verb "rester" (bleiben) anzuspielen. Den Beinamen "de la Bretonne" trägt er nach einem Landgut, auf dem er aufwächst. Mit dem im Jahre 1775 erschienenen Werk "Le Paysan perverti" gelingt Nicolas Edmonde Rétif ein großer Erfolg. Seine Freizeit verbringt der Schriftsteller in Paris mit nächtlichen Streifzügen, um die Menschen zu beobachten. Sein Hauptinteresse gilt den unteren Schichten und vor allem den Frauen. Seine besondere Aufmerksamkeit erregen vor allem die Füße der Frauen und deren Schuhe.
Nicolas Edmonde Rétif führt ein bewegtes Leben und hat zahlreiche Geliebte und Kinder. In teilweise verschlüsselten Tagebuchaufzeichnungen finden sich Hinweise darauf, dass der Autor über viele Jahre hinweg ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter Agnès aus zweiter Ehe hat, und mehrfach versucht, seine jüngere Tochter Marion ebenfalls zu verführen. Insgesamt lebt Rétif sehr verschwenderisch und muss schließlich seine Druckerei verkaufen. In ärmlichen Verhältnissen lebend, bittet er 1795 den Nationalkonvent um eine Rente von 2000 Francs, um überleben zu können.
Nicolas Edmonde Rétif de la Bretonne stirbt am 3. Februar 1806 in Paris in völliger Vergessenheit.
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